Die Welt dreht sich gefühlt immer schneller. Innovationszyklen verkürzen sich, und unser Wissen, das gestern noch aktuell schien, wird morgen schon veraltet sein. Es gilt, sich auf lebenslanges Lernen einzustellen, um in der VUCA-Welt nicht links liegen gelassen zu werden. Anhand des 4K-Modells wird in diesem Beitrag gezeigt, welche Kompetenzen zukünftig in der digitalen Welt entscheidend sein werden.
Die Digitalisierung und mithin die Entwicklung in Richtung Industrie 4.0 läuten eine Revolution von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Neue Technologien werden immer schneller entwickelt. In dieser Situation ist noch völlig unklar, welche Rolle der Mensch dabei spielt. Ist er Opfer oder Gestalter dieser Veränderung? Der Begriff, der diese Situation beschreibt, lautet VUCA.
V = volatil (Volatility)
Die Natur und die Dynamik des Wandels entfalten enorme Kräfte und sind Katalysatoren für radikale Veränderungen. Die Schwankungen werden deutlich zunehmen. Die Geschäftsmodelle von gestern und von heute verlieren an Existenzberechtigung.
U = ungewiss (Uncertainty)
Der Mangel an Berechenbarkeit, das Mass an unkontrollierbarer Überrumpelung und ein fehlendes Gefühl von Bewusstsein und Verständnis für Themen und Ereignisse sorgen für Ungewissheit. Verlässliche Vorhersagen können nur noch mittels künstlicher Intelligenz erstellt werden und müssen permanent upgedatet werden.
C = komplex (Complexity)
Die Dynamik unserer Systeme multipliziert sich, während die Vernetzung gleichzeitig für Chaos und Verwirrung sorgt. Gesellschaften, Unternehmen, aber auch das individuelle Leben bieten Multioptionen und Multikomplexität. Komplexität und Dynamik ergänzen sich und werden schwer beherrschbar.
A = mehrdeutig (Ambiguity)
Es gibt keine einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge mehr. Die Realität ist verwirrend, oft unverständlich und in keiner Weise mehr planbar. Missdeutungen und Fehlinterpretationen nehmen zu, denn sehr häufig bricht die Verbindung zwischen Handeln und Wissen ab.
Die Aussage von Prof. Knut Bleicher: «Wir wollen die Probleme von morgen mit den Methoden von heute und den Menschen von gestern lösen», zeigt das Spannungsfeld, in dem wir uns heute befinden.
Vernetztes Denken und Handeln wird notwendig, dies hat Frederic Vester in seinem Bericht an den Club of Rome schon vor zehn Jahren gefordert. Technische Konvergenz beschleunigt die Innovation und schafft disruptive Innovationen, die das Geschäftsmodell verändern.
Die Welt, für die unser Bildungswesen geschaffenwurde, existiert nicht mehr. «BetrieblichesFachwissen hat eine Halbwertszeit von etwa vier Jahren, IT-Fachwissen sogar nur eine von eineinhalb Jahren. Oder, wie es Richard Riley, US-Bildungsminister unter Präsident Bill Clinton, gesagt hat: «Wir bilden derzeit Lernende für Arbeitsplätze aus, die noch nicht existieren, um Technologien einzusetzen, die noch nicht erfunden wurden, damit sie Probleme lösen, von denen wir noch nicht einmal wissen, dass sie Probleme sein werden.»