How-to-Resilienz?

"Wer sich heute um seine Resilienz, oder aus meiner Sicht um die persönliche mentale Widerstandsfähigkeit, bemühen mag, muss sich die Welt nicht schön denken. Aber das bewusste einbauen von Achtsamkeit, Reflektion und ruhigen Momenten in einem herausfordernden Umfeld kann hilfreich sein. Ganz konkret: Meditieren Sie. 10 Minuten reichen, um zu starten. Schreiben Sie Tagebuch, verarbeiten Sie Ihre Gedanken und schreiben Sie sich einfach mal auf wofür Sie dankbar sind." (Jörg Tausendfreund)


Mehr Widerstandsfähigkeit in der Krise

Gestern Alltag – heute Ausnahmezustand. Corona bedeutet Stress. Sogar Menschen, die sich selbst eher als gelassen bezeichnen und besonnen mit Veränderungen und Druck umgehen, kommen in diesen Tagen an ihre Grenzen. Angst um die Gesundheit, Angst vor der wirtschaftlichen Situation oder die Angst vor der Ungewissheit bringen unser System durcheinander.

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Kurz gesagt: dieser Clusterfuck stellt das Leben von heute auf morgen auf den Kopf. Corona greift unsere Resilienzreserven an.

„Panik ist nicht angebracht, zur Gelassenheit aufzurufen, wie es mancherorts getan wird, halte ich aber auch für ziemlichen Humbug und für naiv.“… „Die Lage ist unübersichtlich und unsicher. Und somit bleibt nur, sich konzentriert und schrittweise von einem Tag auf den anderen vorzubereiten, ohne das Ganze aus dem Blick zu verlieren. Leichter gesagt als getan,“ so Zukunftsforscher Harry Gatterer (https://bit.ly/2xYD52M).

Resilienz heißt, neunen Situationen mit einer gewissen Flexibilität und Akzeptanz, also auch Gelassenheit, zu begegnen. Was können wir tun, um die eigene psychische Widerstandsfähigkeit zu stärken?

Wir haben unsere Experten gefragt und folgende Antworten erhalten?

Jörg Tausendfreund, Coach und Motivationstrainer: „Die vermeintlich einfachsten Herangehensweisen sind häufig auch die vernünftigsten. Wer sich heute um seine Resilienz, oder aus meiner Sicht um die persönliche mentale Widerstandsfähigkeit, bemühen mag, muss sich die Welt nicht schön denken. Aber das bewusste einbauen von Achtsamkeit, Reflektion und ruhigen Momenten in einem herausfordernden Umfeld kann hilfreich sein. Ganz konkret: Meditieren Sie. 10 Minuten reichen, um zu starten. Schreiben Sie Tagebuch, verarbeiten Sie Ihre Gedanken und schreiben Sie sich einfach mal auf wofür Sie dankbar sind. Tipp: Denken Sie einfach mal dran, dass Sie heute am Leben sind, gerade im Moment tief durchatmen können und höchstwahrscheinlich sogar schon was gegessen haben. Also ist Vieles gut. Last but not least: Gehen Sie einfach mal vor die Tür, einmal um den Block und bewegen Sie sich (ohne Smartphone).“



Corina Milek, Trainerin: „Gemeinsam STARK“ ist meine Antwort auf die Frage, wie man mit der derzeitigen Situation umgehen kann. Ich fasse das in fünf Punkten zusammen:

  • S: Status Quo: machen Sie eine Bestandsaufnahme – möglichst ohne Wertung. Einfach nur beschreiben, was ist.
  • T: Team: was klappt gut, was nicht so mit uns in der Interaktion?
  • A: Achtsamkeit: fühl mal mehr in Dich rein – was tut gut, was nicht? Das eine tun, das andere reduzieren.
  • R: Ressourcen: was gibt mir Kraft? Wo tanke ich auf? Wo können wir uns gegenseitig Ressource sein?
  • K: Kommunikation – wie steht es um unsere Wertschätzung? Lob, konstruktive Kritik, den anderen (wirklich) hören? Sind wir doch mal ehrlich und nehmen uns etwas mehr Zeit füreinander.“



Michael Walz, Geschäftsführer WEKA Akademie: „How-to-Resilienz“ heißt für mich im ersten Schritt, zu sortieren, was für mich im Leben Bedeutung hat, sei es beruflich oder privat. Welche Werte sind mir grundlegend wichtig, von denen ich mich auch in unsicheren Zeiten führen lassen kann? Außerdem kann es helfen, sich auf das zu konzentrieren, was man wirklich beeinflussen kann, anstatt sich mit Dingen zu belasten, die nicht in unserem eigenen Einflussbereich liegen. Das können die Ernährung, die eigene Bildung, Sport und die Familie sein, die man aktiv strukturieren und steuern kann. Auch damit gewinnt man Sicherheit und Struktur, und nebenbei lernt man, auf die vielen kleinen Dinge in seinem nächsten Umfeld zu achten und diese zu schätzen. Denn kreisen die Gedanken ständig um Faktoren, die in den Händen von Politikern, Wissenschaftlern oder Experten liegen, kann dies zeit- und energieraubend sein.“

Ein Patentrezept für mehr Resilienz gibt es sicher nicht, denn jeder hat ein eigenes Immunsystem gegen äußere Einflüsse, ist unterschiedlich betroffen und geht mit der Situation anders um. Aber vielleicht hilft es, einen Gang zurückzuschalten und Dinge einfach einmal wertfrei passieren zu lassen und eine positive Grundhaltung zu entwickeln.“

Wir wünschen Ihnen Gesundheit, mehr Resilienz und positive Energiereserven.

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