Die Corona-Pandemie bremste die regelmäßige Weiterbildung und Qualifizierung aus. Es gab schließlich Wichtigeres ... Wirklich?
Ohne „Innovationsarchitekten“ brauchen wir uns an die großen Herausforderungen der Zeit, wie Green Thinking, soziale Verantwortung oder KI und Robotik im Alltag nicht heranzuwagen, darin sind sich die meisten Unternehmer einig. Doch die Corona-Pandemie bremste die regelmäßige Weiterbildung und Qualifizierung aus. Es gab schließlich Wichtigeres ... Wirklich? Für die meisten wird es jetzt höchste Zeit, zurück auf die Zielgerade zu kommen.
Kennen Sie dieses Sprichwort noch?
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.“
Ich besitze ein altes Poesie-Album, in das jemand diese Worte hineinschrieb. Wahrscheinlich einer meiner Lehrer. Sie werden vielen prominenten Menschen zugeschrieben, von Benjamin Franklin bis Laotsé. Nicht ohne Grund, denn es steckt viel Weisheit für Führungskräfte darin. Wer, wenn nicht die Leader, müssen sich immer wieder auf Neues einstellen. Weiterbildung hilft, damit wir in der Spur bleiben und sofort Gas geben können, wenn es darauf ankommt.
Gerade die Herausforderungen der kommenden Jahre sollten besonders vorausschauend geplant werden. Wettbewerbsfähig bleibt schließlich nur, wer jetzt – aus der derzeitigen Lage heraus – die richtigen Weichen stellt. Doch wohin zuerst? Regelmäßige Weiterbildung kann auch hier der Schlüssel sein, denn Lernen heißt auch, Ziele besser zu erkennen und zu definieren.
Laut einer Umfrage registrierten wenige Monate nach Beginn der Corona-Pandemie 2020 mehr als 50 Prozent der Befragten Lücken in der Weiterentwicklung ihres fachlichen Know-hows (Quelle: VDI-Wissensforum, Umfrage zur Weiterbildung in der Corona-Rezession 2020). Angesichts des pandemiebedingten Hin- und Hers zwischen Homeoffice und Unternehmen wundert dies nicht.
Hinzu kommen veraltete Methoden und ein komplexes Arbeitsumfeld, nicht zu vergessen strukturelle Veränderungen der letzten Jahre. Fehlende Skills bei Mitarbeitenden und Führungskräften werden spätestens dann sichtbar, sobald man mit Schwung auf die Überholspur lenkt und sich das Gaspedal nicht mehr durchdrücken lässt oder der Wagen gleich ins Schleudern gerät. Wer in den letzten beiden Jahren Mitarbeiter in dezentralen Homeoffices zu dirigieren hatte und zusätzlich noch selbst Projekte entwickeln sollte, weiß wovon die Rede ist.
In den letzten beiden Jahren mussten nicht nur Fachkräfte bei (Pflicht-)Unterweisungen meist zurückstecken, weil sie nicht die Tests und Lehrgänge absolvieren konnten, die das Unternehmen für sie geplant hatte. Ebenso stecken nun auch viele Führungskräfte fest, zum großen Nachteil ihrer Karriere. Doch was passiert gerade mit den jungen „High-Potentials“ des Unternehmens bei der nächsten Herausforderung? Laufen sie davon? Oder scheitern sie am nächsten Projekt?
Fragt man Unternehmen, steht die Persönlichkeitsentwicklung wie in den letzten Jahren auf Platz 1, gefolgt von Themen zu Management und Unternehmensführung. Viele bringen das mit der Krisensituation in Verbindung, die eine qualifizierte und resiliente Unternehmensleitung erfordert. Doch nicht nur der Führungsstil braucht ein Update.
Laut einer aktuellen Bitkom-Studie zur Weiterbildung gewannen 2020 die Themen Informatik, EDV und Sicherheit an Bedeutung. Denn plötzlich zeigte sich, dass nur 50 Prozent der Arbeitnehmer für die digitale Arbeitswelt gerüstet sind. Bei Ingenieuren und technischen Fachkräften sieht es zwar besser aus, doch auch sie sind nicht optimal auf die digitalen Herausforderungen eingestellt. Eine riskante Sache, wenn durch den Weiterbildungsstau plötzlich die Zukunft des ganzen Unternehmens auf dem Spiel steht.
Auch 2022 besteht also noch Nachholbedarf. Sechs von zehn Unternehmen erkannten schon 2018 die steigende Bedeutung der Weiterbildung in den kommenden Jahren und planten nach eigenen Angaben im Durchschnitt mehr Weiterbildungsbudget ein als im Vorjahr (Quelle: Bitkom Digital Office Index 2018). Doch diese Pläne scheinen pandemiebedingt durcheinander geraten zu sein.
1. Arbeiten in zwei Welten: Auch 2022 wird ein Teil der Kolleginnen und Kollegen im Büro, der andere Teil im Homeoffice arbeiten. Jetzt kommt es auf die Weiterbildung im passenden Format und zum richtigen Zeitpunkt an. Das Entscheidende für das „Unternehmen Zukunft“ ist nicht, wer wo arbeiten wird, sondern wie viel sich von der Unternehmenskultur in die hybride Arbeitswelt übertragen lässt.
2. Wert der Kommunikation: Weiterbildungsmaßnahmen sollten das tägliche Arbeiten und das soziale Miteinander begleiten. Vom digital Management bis zur Teamfähigkeit trainieren sich Skills in allen Welten: Wer sich nicht im Unternehmen trifft, hat die Möglichkeit sich im virtuellen Raum fortzubilden und auszutauschen. Vorausgesetzt die Mitarbeitenden und Führungskräfte können das, ohne sich im Technischen zu verlieren.
3. Eigenverantwortlich? Nur mit Steuermann! Die Bindung unter Menschen im virtuellen Raum ist generell schwächer als in der direkten Begegnung. Daher müssen lokale Strukturen im Rahmen der Möglichkeiten gefördert und angeboten werden. Wenn sich kleine Gruppen immer wieder physisch begegnen, die auch im digitalen Raum miteinander arbeiten und lernen, braucht es einen kundigen Menschen am Steuer. Die Führungskraft, die ihre Ziele im Blick hat und die unterschiedlichen Wege vorausschauend plant, beschleunigt mit dem gesamten Team souverän in Richtung Erfolg.
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Führen auf Distanz – Remote Leadership
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