Unsere Führungsexpertin: Corina Milek

Kennen Sie Corina Milek? Corina Milek ist Gesellschafterin der PfO Beratungsgesellschaft mit langjähriger Erfahrung in der Beratung von Unternehmen in Transformationsprozessen und in der Führungskräfteentwicklung. Außerdem berät sie Führungskräfte, Personalkräfte und Unternehmen im Hinblick auf New Leadership, New Work und Learnability.




Corina Milek im Interview

1. Was sind in Ihren Augen die wichtigsten 3 Voraussetzungen für erfolgreiche Führung?

Selbstreflektion, Empathie und Neugier.

Selbstrefelektion: Ohne sich immer wieder neu selbst kritisch zu hinterfragen, fehlt Führungskräften die Fähigkeit zur Weiterentwicklung und zu menschlichem Wachstum – wie soll dann das Führen als Vorbild gelingen?

Empathie: Wer sich in sein Gegenüber hineinversetzen kann, kann den jeweiligen Anforderungen entsprechend kommunizieren. Ich kann da „anknüpfen“, wo es jeweils hilfreich ist. Und mit Empathie geht das eben wertschätzend und mit dem entsprechenden Respekt.

Neugier: Wer neugierig ist, bleibt offen. Lässt sich auf Neues ein. Und lässt sich vom Gegenüber überraschen. Ich sage manchmal: nur wer an Wunder glaubt, kann sie auch erleben. Diese Einstellung hilft, auch in festgefahrenen Situationen neue Lösungen zu finden.

2. Worin sehen Sie heute die größte Herausforderung für Führungskräfte?

Es gibt so viele Herausforderungen... Zum einen ist da die Herausforderung hybrider Führung in vielen Bereichen. Wie schaffe ich es, sowohl die Leute vor Ort als auch im home office im Loop zu halten – und stetig ins Vertrauenskonto einzuzahlen? Dann die Vielfalt – gerade die unterschiedlichen Ansprüche und Anforderungen unterschiedlicher Generationen. Der Fachkräftemangel, das Thema Arbeitgeberattraktivität und Mitarbeiterbindung. Das sind schon Challenges, die nicht ganz leicht zu bewältigen sind. Manch eine Führungskraft lässt das auch schon mal an die Grenzen kommen. Und nicht zuletzt ist da auch noch das Thema „Learnability“ – wir sollen alle selbstgesteuert lernen, uns vernetzen und austauschen. Im Alltag ist es ja schon schwierig, up to date zu bleiben. Aber eigentlich müssten wir ja sogar ganze Neues lernen… Wie bringe ich das in unseren Arbeitsprozessen unter? Auch das ist kein einfaches Thema – und wird noch gar nicht so als bedrohlich gespürt. Nur wer hier heute die Dringlichkeit unterschätzt, wird in wenigen Jahren echt Probleme haben.

3. Wann entdeckten Sie Ihr Trainerinnengen?

Witzig, das wusste ich schon immer: Ich habe schon als Kind am liebsten „Lehrerin“ mit meinen Puppen gespielt. Im Grundschulalter habe ich mir mit meinen Freundinnen kleine Hefte selbst gebastelt und die alte deutsche Schrift gelernt, einfach so. Später habe ich Nachhilfe gegeben und mit dem Geben von Klavierunterricht habe ich mir meinen Motorradführerschein finanziert. Während einer Trainerausbildung am Ende des Lehramtstudiums war mir klar: Lehre ist es tatsächlich, aber eben nicht im Rahmen der schulischen Ausbildung. Sondern immer wieder auf neue Firmen, neue Unternehmenskulturen einlassen, Menschen zu persönlichem Wachstum zu befähigen – das macht mich wirklich glücklich.

4. Wer inspiriert Sie in Ihrer Trainerinnentätigkeit? Haben Sie Vorbilder?

In meiner eigenen Firma haben wir alle 6 Wochen einen Think-Tank, wo wir uns zu unseren Themen und Anliegen austauschen, was mir als wirkliche Inspirationsquelle dient. Außerdem habe ich ein paar sehr gute KollegInnen, die mir als Sparringspartner dienen. Und dann lese ich viele Fachbücher. Das ist für mich wie Feuerwerk im Kopf. Außerdem dient mir jedes neue Projekt als Inspiration – mich gänzlich auf die gegebenen Anforderungen einzustellen, mich hineinzuspüren, was es jeweils braucht, das ist immer wieder eine neue spannende Herausforderung.

5. Was macht Sie glücklich?

Neulich habe ich eine Mail von einem Teilnehmer von vor vielen Jahren erhalten. Er hat sich bei mir bedankt, weil ich ihm damals gesagt hatte: „Geben Sie nicht auf. Sie können doch was. Satteln Sie auf. Sie schaffen das!“ – und er hat es geschafft. Das war ein ganz besonderer Glücksmoment.

Vielleicht ist Glück für mich, wenn ich etwas bewirken kann. Wenn ich gesagt bekomme, dass ich meine Kinder zu selbstbewussten, aber auch einfühlsamen Menschen erzogen habe. Wenn ich mit meinem Mann in unerschütterlichem Vertrauen zusammen in der Selbstständigkeit unterwegs bin, mitten durch die Pandemie. Wenn ich spüre, dass meine Art der virtuellen Weiterbildungen „unter die Haut“ gehen kann. Wenn ich mit meinem Lachen andere Menschen ein bisschen glücklich machen kann. Wenn ich dem Obdachlosen direkt in die Augen schaue – und nicht wegsehe. Und wir kurz zusammen erzählen, lachen, oder ich mir die Sorgen anhöre. Das alles macht mich glücklich.

Geschrieben von: Corina Milek

Corina Milek ist Senior Beraterin, Trainerin und Coach bei der 4Excellence GmbH. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in der Potenzialentfaltung und dem Führungskräftetraining.

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